Probefahrt Suzuki SV 650 und 1000

morjen,

Gestern war ich SV foan. zur auswahl wurden die neueren modelle aufgegriffe, also ab '03.
als ich eine stunde mich verkaeufer bequatschen liesz, was fuer modellunterschiede es gab und dies und jene motorradphylosophie bequasselten, begann ich meinen hintern auf eine schwarze tiefergelegte SV 650N. ich fuhr los und gab gaaaaaaaaas. hmmm, einspritzer? komisches gefuehl. sachte beschleunigt sie bis 3-3.500rpm, dann kommt der drehmoment und geht toooootaaaall steril weiter nach oben ohne dass man weiteren schub bekommt. somit fahrt man den untertourigen fahrstil um zugig nach oben zu kommen. fuer stadtfahren gab es unfreiwillig nur gas oder keins. es war total schwierig gas zu halten. sie ruppte staendig. fuer mich ist das unfahrbar!
das fahrwerk: es war eine N. das heiszt, sie hatte keinen stummel dran. ich habe rausgefunden, dass diese lenker position ueberhaupt nichts fuer mich ist. ich brauche die kontrolle zu motorrad und war ueberhaupt nicht einverstanden, dass dieses teil da war. die Sv ueberzeugte aber denoch mit ihrem fahrwerk. die gabel war zwar weich, was man sehr intensiv spuerte und eher fuer ostdeutsche landstrassen einlud. und denoch war das fahrwerk viel agiler und handlicher. das moped fuehlte sich auch viel leichter an als meine bros. die 2x 2kolbenbremsen zogen zwar durch und das heck konnte man spielend nach oben bringen, wenn man wollte. doch durch die weiche gabel und den weichen druckpunkt in der bremse fehlte mir ein gewisses feedback. die brosbremse habe ich da besser in erinnerung.
technik: schwinge sieht wie das allerletze billigsparmodell aus einem baumarkt aus. zum kotzen. der kuehler ist extrem breit, so dass ich sicher gehen kann, bei einem rutscher ins gras oder kiesbatt diesen auch zu verlieren. schaut man sich das federbein an so kommt einen das kleiner vor und die vorspannvorichtung sieht ebenfalls billig aus. aber da muss man schon genau hinschauen. der sound beim fahren war ja totaler muell, man hoert wirklich nur einen motor der krach macht. ein V2 der sich wie ein 4-zylinder anhoert. vorallem in den hoheren drehzahlen ist er einfach nur penetrant laut.
http://www.svrider.de/Homepage/Auspuff/17.mp3

nach 20min war ich wieder zurueck. ziehmlich entaeuscht!
ich wurde das gefuehl nicht los, dass meine 400er besser zieht, besseren sound hat und einfach mehr bumms und charakter nach oben raus hat. es stellte sich heraus, dass es sich um die 34Ps gehandelt hatte.
Fazit: brech*
das fahrwerk hat wirklich potenzial, aber kauft euch lieber eine 400er bros fuer max.1500euro, wenn ihr eine 34PS kaufen wollt und ihr werdet viel spass haben. die drosselung macht alles zur sau.

SV 1000N:
kurz darauf wechselte ich zur 1000ender. bevor ich loswollte, spuerte ich eine kraft, die ich nicht gewohnt war. 120PS unterm hintern drueckte ebenfalls als krach in meine ohren. nachdem kupplung und bremse eingestellt war, ging es los. erster rein und raus.
gaaaaaaas juhuuu, den ersten ausgefahren und ich machte einen unfreiwillig kleinen wheely. geil! hinterher gab es gleich anschiss vom haendler das moped ist komplett anders als die 650er, obwohl sie gleich aussieht. einen 1000er spaeter nachzuruesten kann man sich gleich aus dem kopf schlagen. das passt definitv nicht. der kruemmer des hinteren zylinders geht ebenfalls neben dem federbein nach unten. nur war es gleich seitenverkehrt. was ich von diese bauweise allg. fuer bedenken habe wegen der beeinflussung des federbeins durch die hitzeentwicklung ist klar. ob das aber auch wirklich auswirkungen hatte, kann ich nicht sagen.
der motor machte spass. er zog und drueckte permanent mehr und mehr, ab 7000rpm drueckte das moped so gewaltig, dass ich als mensch, der handlichkeit vor leistung bevorzugt, nicht mehr herr der lage war. klar, machte das der motor riesen laune. ab 200 auf der autobahn wusste ich, dass ohne verkleidung das ding nicht kontrollierbar gefahren werden kann. ich fuehr den gang noch bis 240 aus und gab dann auf, weil sich mein helm so daemlich in mein gesicht verschob, dass ich neben den "vibrierenden" tunnelblick fast nichts mehr sah. das fahrwerk ueberzeugte wie die vorgaengerin. doch der serienmaessig eingebaute lenkungsdaempfer in der 1000er version kann getrost gleich ablassen. nicht dass er nicht unoetig waere, nein, er wirkt einfach gar nicht. so merkte man ein kleine vorderradschlakern beim starken herausbeschleunigen. die gabel ist ebenfalls zu weich eingestellt, obwohl ich ziehmlich muehe hatte ueber buckel zufahren. das fahrwerk wirkte unruhig, als ich einen pass runter fuhr und ueber einen S ueber die einsebahnlinie fuhr, ich weisz nicht ob man das verbessern kann oder ob das einfach an den starkeren fast 200kg starken moped liegt. mir war jedenfalls unwohl dabei. beim starken bremsen schlingerte das heck und stempelte leicht. ob es an der aufrechten haltung lag, dass ich immernoch kein gutes feedback trotz zerrender bremse zum vorderrad bekam, weisz ich auch nicht. der motor mache jedenfalls riesen laune und war bedrueckt euphorisch. an der ampel gab ich leicht gas und fuer mich gezogener bremse mal los. das moped bewegte sich nicht einen zentimeter und kam gleich zum burni es war so spielend wie in der theorie und nicht wie bei der 400er. aber ich wollte nich uebertreiben und fuhr wieder zurueck zum handler. die paesse machten einfach richtig laune, ohne grosses ueberlegen konnte man an kurzen unuebersichtlichen bergaufstueckchen einfach gas auf und zu drehen und schon war man ein auto weiter vorn. der motor war einfach geil. er hatte charakter wie es erwartet habe. nach 45min und ueberzogener zeit holte ich meinen anschiss ab und war sehr betruebt und nachdenklich - einfach KO! seit oscherleben machte mir der strassenverkehr ueberhaupt keine laune mehr - der schwarzwald waere eine alternaitive, aber bei den motor wusste ich, christian, du bist nicht herr der lage bei diesen teil obwohl der druck des rausbeschleunigen sau viel spass gemacht hat. ich fuhr langsam betruebt und nachdenklich nach hause. es war zuviel.

Fazit: anstelle des seitenstaenders muss irgendeine andere konstruktion hin. das ding ist eine gefahr fuer den linken fuss. stehst du an der ampel, willst losfahren, dein linker fuss ist noch unten, klappt zwar die fussraste ein, aber dann bleibt du unfreiwillig an den imrechten winkel zum moped stehenden und durch den endtopf uebergelaengten fussarm des seitestaenders haengen. wenn es dumm kommt, haut es dir den kompletten fuss weg. dass danach das moped auf deinen linken bein liegt ist auch klar.
das fahrwerk hat gutes grundpotenzial, muss aber dringend verbessert werden. als anfaenger dieser klasser wuerde ich auf jedenfall zu spezialisten raten. etwas falsch zu machen wirkt sich dermaassen ernorm aus, dass ich mir nicht vorstellen moechte fehler mit einzubauen.
der motor war herlich, fuer kraftfans koennte er evtl. im letzen stueck noch ein bissel zulegen. aber das muss jeder selbst erfahren.

ich hatte jedenfalls genug davon und hatte ein ziemlich beschissenes gefuehl, dass ein motorrad mich beherschen wuerde. sicher, es war vorauszusehen und es ist es eine gewoehnungssache, aber waere ich kein fan vom handling, haette ich mir schon eher eine kraftprotz gekauft und nicht stufe fuer stufe mich hoeher gefahren. ich finde die umstellung von 34PS auf 120 ist mir persoenlich zu krass. ich hatte zwar den AT motor drin, aber fuer kurze zeit und zudem lief er nicht sauber. beim AT motor fand ich das drehmoment ziehmlich begeisternd und mit guter gleichmaessig zulegender kraft im weiten drehzahlband gemischt, waere es die richtige naechste stufe fuer mich. ich glaube nicht, dass ich jemals ein fan von 120Ps werden wuerde. gerade als alltagmoped sind bei naesse, kaelte und tramlinien die rutscher vorprogrammiert. 1000ccm ja, aber nur fuer track und schwarzwald mit ausgereifter erfahrung.
ich hoffe heute oder morgen noch die offene 650er fahren zukoennen und hoffe, dass der motor ebenfalls so kultivert ist wie der 1000er.

und richtig aufgebaut, siehen die 2003er modelle auch schoen aus. original wirken die aber bei mir wie der motorsound beider.

gruss,
ein ziemlich bedrueckt euphorisch und nachdenklicher christian

heute war die SV650N offen dran.

erst ein bissel geschnuppert und viel gefaselt ueber moeglichkeiten einen umbau in der schweiz zu zulassen. man die sind echt bescheuert drauf. ein klar strukturiertes system mit viel potenzial zum resignieren. es ist einfacher zu handhaben, wie die freie reifengroessenwahl etc., aber im umbau geht nix ueber geld.
naja, jedenfalls stand sie da. wieder eine schwarze und wieder eine N
ok, kupplung eingestellt und los gings. sie fuhr ruppig an fast wie bei der 34 PS version aber mit gewoehnung schnell kontrollierbar. (die 1000er fuhr sich eleganter an). ausser reichweite des handlers ging es ans gas. 4,5,6,7,8,9,10,11,12.000rpm - stottern. opss, drehzahlbegrenzer da habe ich ja die 11000er grenze glatt ueberschritten so viel freude hat das ding gemacht. 72PS und freude herscht! handling und fahrwerk wie gewohnt, strotzt voller potenzial, leichtigkeit und elan. ein traum! was soll ich sagen. der motor ist es! den will ich haben! drehzahlfreude bis 11000 und anschub, dass das rad ziehmlich leicht wird. an manchen stellen ist das rad leicht in der luft gewesen. ich brauchte aber mich nicht zu zuegeln wie bei der 1000er. nein, weiter durchziehen und sie kam von allein wieder runter. etwas gewoehnungbeduertig ist das dann bei leichten kurven. wenn du nach hinten gezogen wirst, ziehst die eine lenkerhaelfte mit und setzt wieder auf. 8O
auf der N bekommt man das gefuehl eines sumofahrers, so aufrecht sitzt man. es kam ein 90° knick. ich bin normal reingefahren und wollte sehen wie sie nach unten geht. im drueckende sumostil nach unten und wie gewohnt zarrt-hefftig gas . und was war das? das heck brach aus und der irgendwas alltagsrutschlop rutschte rum. er rutschte im driftmodus um die kurve. ich konnte ihn wie gekonnt wieder einfangen und schaute mich ziehmlich verdutzt an. meine reifen sollten schon laengst warm gefahren sein und dann das. mein alptraum ging in erfuellung - ein durchdrehendes hinterrad. die aktion sah sicherlich wie gekonnt aus, so gut ging es aus, aber bei weitem habe ich sowas noch nie gemacht und wollte das sicherlich nicht mit einer fremden maschine ausprobieren. die aktion war aber nie mit dem gefuehl der unbaendigkeit. alles war an seinen platz und handlich leicht - halt wie gekonnt, fuehlte sie sich an.
zufall oder das fahrwerk. nur michael wird das wissen
die K3 (2003 modell) machte tiiiiieeeerisch laune. die sitzbank der K3-version war noch nicht aufgepolstert wie bei der 34PS K4-nachfolge-version. die sitzbank fuehlte sich fuer den rennsport viel besser an, als die der K4. man hatte ein direkteres feedback zum heck. ein tolles gefuehl! gegen ende der fahrzeit fuehlte sich dagegen mein hintern etwas anders an. nicht unbequem, wie im SVrider-forum diskutiert, aber auch nicht entspannt. da sollte jeder seine eigenen ansprueche gerecht werden.
das heck der K3 war noch original hochgelegt und nicht wie bei der K4 tiefer. als kurzbeiner hatte ich nicht wirklich schwierigekeiten runter zukommen. 800mm sollten bei der N ausreichen, ein gemisch aus sumo und tourer zu verbinden. mir wurde langsam klar, was anders gegenueber meiner bros ist. die bros ist etwas tiefer und faehrt wie auf spuren durch den 27° lenkkopfwinkel, weshalb kein lenkungdaempfer benoetigt wird. die agilitaet der SV wirkte auf mich wie eine etwas schwerer sumo. geradeauslauf bei harten beschleunigen (nicht immer) ist etwas nervous, aber fuehlte sich vollkommen beherschbar an. fuer mich wirklich an der grenze. in der stadt angekommen stand ich an der ampel und begutachtete nochmal die gabel. ich rollte in 1-3km/h schritten vor und bremste ein paar mal ein. man konnte hier deutlich erkennen, wie die gabel auf blockkurs ging. sie ging locker 8-10cm nach unten 8O. somit wurde es mir immer deutlicher, dass das N-fahrwerk zu sehr als alltagsmoped taugte. auch spaetere begutachtung ueber moeglichkeiten des stummelanbaus wurden skeptischer. der "sumolenker" ging doch sehr nah an den tank, so dass es etwas schwierig werden wuerde, die typische hawk V-kroepfung hinzubekommen. ich dachte dabei, wie sich meine tiefe bros steifer und bequemer im geradeauslauf bewegt, wenn ich tiefer und weiter nach vorn gebeugt auf der SV sitzen wuerde. die fussrasten der N sind 2cm weiter nach vorn gelegt gegenueber der S-version. nach meinem geschmack sollten die rasten aber mind. 6 cm nach hinten und weiter nach oben, um richtiges nakedrennsportfeeling zu bekommen. ich bin die bros gewoehnt und wuerde wenn ueberhaupt dort nur minimal nach hinten gehen. gedanken an die suche nach einer S-version wurden somit immer lauter, um die moeglichkeiten des umbaus besser einschaetzen zu koennen. zum schluss habe ich noch an das federbein angefasst, welches neben dem hinteren kruemmer durch die schwinge velaeuft. ich weisz nicht wie gut die federbeine im heutigen stand der technik sind, aber dass das federbein extrem heisz war, machte mich noch weiter skeptischer. ich rede hier von einem abstand von ca. 3cm die parallel zueinander verlaufen.

alles in allem, ich bin noch nicht fertig. eine S muss her!
die agilitaet des motor ist phaenomenal und fuer mich das maximum an sportlichkeit und fahrbarkeit. das fahrwerk wie so oft erwaehnt, viel zu weich aber genial handlich und agil. ein lenkungsdaempfer hier zu empfehlen, ueberschreiten zwar meine kompetenzen, aber ich wuerde sagen nicht unbedingt noetig und schaden koennte es denoch nicht.
die originalen dunlopreifen sollten gegen sportliche eingetauscht werden, der wie ich die sportlichkeit des mopeds in den kurven entlocken will. ich wuerde euch allen auch unbedingt mal empfehlen, eine probefahrt mit der SV 650 zu unternehmen um neue eigene eindruecke zu bilden. ich moechte keineswegs die hawk oder bros schlecht schreiben. ich sage das nur, dass ihr euch mal ein eigenes bild machen solltet. ich empfinde die bros immernoch als schoenstes moped und gerade der "unikatstatus" macht sie noch viel wertvoller als irgendeine SV. erfahrung wie sich andere mopeds neueren technikstandarts anfuehlen, bringen einen rechten AHA-effekt. meine bros hat leider ein paar beulen gesammelt und fuer weitere stuerze ist sie mir auch nicht mehr zu schade. aber denoch liebe ich dieses maedchen so sehr, dass ich nicht sagen kann, dass ich mich jemals an die SV gewoehnen moechte. die bros/hawk ist etwas spezielles, etwas ganz besonderes. sie ist wunderschoen. irgendwie ist mir das die letzten tage ganz besonders aufgefallen. man nimmt sie mit ihren macken und versucht das beste daraus zumachen. selbst meinen fahrenden schrotthaufen wegzugeben, faellt mir extrem schwer, dass ich das nur durch hoehrere gewalt tun werde. die SV zu fahren ist wunderschoen und besitzt all das was ich an der bros vermisse. doch das sterile langweilige design und die fehlende einarmschinge, die es mir ganz besonders angetan hat, vermisse ich sehr stark, dass es mich hindert eine SV zu kaufen. Die SV hat bislang das beste nachfolgepotenzial der hawk/bros im spagat zwischen rennstrecke zur alltagstauglichkeit und doch ist die hawk unerreicht.

es ist etwas ganz besonderes eine hawk zufahren!

in diesen sinne,
gruss christian

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