… Fortsetzung (,aximal 10.000 Zeichen statthaft)
Reifen : zunächst Michelin Macadam (ok), dann lange Bridgestone BT45 (besser), 2014 Bridgestone T30=Radial (hinten zu hart, sonst gut und hält doppelt so lang), 2016 wegen der Retro-Wulstreifen-Optik Dunlop Roadsmart in original Diagonalmaßen (Eintragung geglückt da für NTV Freigabe besteht) – bloß nicht ! Laufleistung wie BT45 und versteift die Lenkung … oder Superbike Lenker anbauen.
2018 durfte ich beim Hawktreffen Black-hole-suns Bulimie-Hawk (übrigens sehr schönes Krad) mit Conti Race Attack pilotieren ... DAS konnte nicht allein am Gewichtsvorteil liegen. Nach Rücksprache mit Felice/Mainhattan hab ich Conti Road Attack 3 aufziehen lassen – eine neue Welt ! Entlastet die Federung, super handlich, dennoch spurstabil bis Topspeed und absolut neutralbeim abwinkeln … es wurde jüngst ebenso von Honda-Sigi + Co im Forum postuliert. Luftdruck abweichend zur Freigabe nach Empfehlung Michael : v 2,3 / h 2,5 –passt !
Luftfilter : die teuren Honda original Filter sparen etwas Sprit, vor allem funktionieren sie auch oberhalb 2000m, wo Champion, Hiflo + Konsorten asthmatisch Vollgas verwehren infolge Überfettung. Außerdem sind die Plagiate nicht passgenau.
Öl : lange Zeit Castrol GPS10W40, dann mal Polo (=Fuchs 10W40 TS), seit 2013 Motul 5100 10W40. Filter Meiwa oder Honda.
Bremsbeläge vorn : Lucas SRQ Racing – halten bei mir 10 – 12 Tkm und sind ein echtes Upgrade. Hatte letztes Jahr mal kurz EBC HH Sinter mit Zulassung drin (weil die an meiner ollen TDM gut arbeiten) – nach 500km wieder zurück auf SRQ.
Kette : die DID vom Vorbesitzer hielt über 30.000. Danach IRIS (spanisch und vom Verkäufer wärmstens empfohlen weil damals Erstausrüster bei Suzuki) bei identischer Pflege nach 17.000 total am Ende – nicht mehr spannbar, einige O-Ringe fehlten. Seit km-Stand 76000 Enuma mit JT Ritzel/Blatt : jetzt bei 104.000 und noch kein Ende abzusehen. Kettenspray S100, zwischendurch Säuberung mit Petroleum. Jetzt friemel ich demnächst so einen manuellen Cobrra Kettenöler dran, mal sehen ob das hinhaut.
Kosmetik : optisch an der BROS orientiert, ist noch etwas Lametta dran gekommen : außer den erwähnten SC24 Lenkern ein chromiger NTV Scheinwerfer (auch hier ist von den China Plagiaten abzuraten, da bringt man Strippen + Verbinder nur per Presspassung rein), Alurasten vorn VFR, hinten GPX600 adaptiert, Schalthebel Alu GSX600 ebenfalls angepasst vom Dreher.
Fahrbetrieb : Über die gesamte Zeitspanne bin ich im Sommer zur Arbeit gefahren, war von Thüringen aus pannenfrei mehrfach in den Alpenrepubliken, der Spritverbrauch betrug um 5,5l (bei 100kg brutto mit 1,92m Kutscher), Öl um 0,3l / 1000km. Das Ventilspiel wurde einmal bei 40.000 korrigiert und blieb seitdem im Limit. Die Cover der Affentwin mit Serviceöffnungen sind ein Segen bei der Kontrolle. Bleiakkus hielten immer nur 3 Jahre (trotz abklemmen im Winter und nachladen), die Shido Lifpo hat jetzt die vierte Saison überstanden.
Gemeinschaft : mein erstes Treffen war 2002 das Hawk Event in Stahlhütte Dorsel / Ahr unter Federführung Uwe … gigantisch.
Mehrfach war ich dann in Pegestorf, wo Andreas mit Kumpels und aufopfernder Mitwirkung der Familie (3 Generationen !) Gastlichkeit an der Weser demonstrierte. 2015 bei Himmi / Eifel auf privatem Grund bei ebenfalls rührender Betreuung. 2018 schließlich auf Initiative der nicht-mehr-Hawk-Eigner Roland + Wolfgang beiForchheim - trotz überschaubarer Teilnehmer und durchwachsenem Wetter lustige Runde. So viele nette Leute ...Technik / Umbau stand stets im Vordergrund und das Bestreben, aus dem Fahrschulmopped im Alukorsett irgendwie doch noch einen Sportler zu züchten und das Wissen zu teilen. Große Klasse !
Ende 2017 standen dann knapp 100.000km an, immer noch Freude und hohe Zuverlässigkeit. Als der Roland im Forum einen 700ccm Treibsatz feil bot, war ich am Drücker. Für den Gefechtsmodus mit den Kumpels auf Monster 900 und SV650 musste die arme Honda oft übel ausgewrungen werden. Wir kamen überein, dass Roland den Motor bei sich tauscht sowie Airbox und Auspuff anpasst. Der Hawk-Endtopf wurde mir von vornherein als Leistungsbremse angemahnt, aber ich bestand auf den knuffigen Bürzel.
Im April 2018 wurde vollstreckt. Die Erstbesteigung war zunächst etwas ernüchternd – ich, der ich bis dato 19 Jahre mit dem milden orischinal Muffler und stets ohne Ohrstöpsel unterwegs war, hatte plötzlich ein asozial lautes Eisen, die oben offene Airbox brüllte beim Gasöffnen infernal und unten raus eilte der Schall der Leistung voraus – d.h. im Tiefparterre war kein eminenter Kraftzuwachs spürbar. Der weich pulsierende Motorlauf war einem eher hartem Stakkato gewichen - Folge der höheren Verdichtung. Nach etwas verhaltenen 1000km wurde es dann aber rasant – ab 5000U/min reißt es die Fuhre vehement bis deutlich über 8000 nach vorn. Vergleichsfahrten mit einer aktuellen Suzi SV650 lassen an die 70 PS als seriöse Schätzung zu. Deren Standard-Federelemente sind übrigens gegen das Michael-Fahrwerk der Hohn, ein rechtes Glump. Die Kupplungsreibscheiben hatten über 5000Drehern anfangs manchmal ihre Not, das hat der Rolando im Rahmen des Hawktreffens souverän ausgemerzt. Die Tankunterseite hab ich mit 4mm Bitumen-Schalldämmmatte tapeziert, am Auspuff die nach Supertrapp-Manier auf Distanz platzierte Endkappe wieder zurück+dicht aufliegend gepflanzt. Damit kann ich nun schalltechnisch leben. Roland vermutet im Seriensammler noch Abstimmungspotential für mehr Abzug ab Standgas und sucht zu Forschungszwecken ein Probestück – falls jemand ein gammliges / verschrammtes Exemplar von Hawk oder NTV (in der alten kurzen Form vor 1991) günstig veräußern kann – bitte melden. Interessenten am 700ccm Standardantrieb könnten in der Folge vom Kenntnisgewinn profitieren.
Der Motor hat subjektiv bis 2000km noch bissl Leistung zugelegt und in dieser Saison 4000km schmerzfrei und überwiegend sehr zügig abgespult. Das anfängliche hadern ist mittlerweile offener Begeisterung gewichen, Monster + Suzi müssen alle Segel setzen um Schritt zu halten – Ziel erreicht. DANKE Roland !
Infolge der eifrig genutzten Mehrleistung und Drehfreude laufen jetzt allerdings 6l/100km durch. Dabei ist der Korrekturfaktor für den optimistischen Honda-Tacho und die kleinere Reifenhöhe noch nicht berücksichtigt. Das alte 45er Kettenblatt weicht jetzt einem 43er, sodass im Landstraßenbetrieb hoffentlich erst wieder nahe 180km auf Reserve geschalten werden braucht.
Der ruhmreiche 100.000km Motor thront jetzt angemessen als technisches Denkmal platziert in meiner Schraubstube. Vor dem Ausbau mit frischem Öl versehen inklusive original Gasern wäre er im Ernstfall meine plug+play Störreserve.
Allen Freunden des antiken Schummel-Vau einen schönen Jahreswechsel und gute Reise in der neuen Saison !